Alles stöhnt unter der Hitze, die Badeseen sind überfüllt. Die Lösung: Ab in die Berge! Schon ab 1000 Meter Höhe sind die Temperaturen deutlich angenehmer und auf den Bergwiesen weht ein leichtes Lüftchen. Bei der Auswahl der Tour sollte man allerdings auf schattige Wege achten. Gewünscht waren von meinen Mit-Wanderinnen außerdem noch: ein Gebirgsbach zum Abkühlen, eine schöne Einkehr auf dem Weg und bitte noch etwas Kultur unterwegs.
Also auf nach Schleching – dort beginnt der Schmugglerweg zum Klobenstein (der erste Teil dieser Tour ist übrigens in meinem Buch „Magisches Oberbayern“ beschrieben).
Früher schlichen hier die Schmuggler über die grüne Grenze nach Österreich.
Auf der Hängebrücke überquert man die Tiroler Achen an der Entenlochklamm:
Rechtschreibung wird deutlich überbewertet.
Die Achen ist stellenweise ein reißener Gebirgsfluss und beliebt für Raftingtouren.
Das Wasser ist eiskalt – gerade richtig zum Abkühlen heißer Wanderinnen-Füße.
Der Klobenstein bietet einen geheimnisvollen Durchschlupf-Felsen und einen kleinen Schmugglergasthof, eng an den Felsen gebaut. Die Speisekarte allerdings ist eigenartig – wer will auf einer Wanderung in den Chiemgauer Bergen Garnelen und Katenrauchschinken vom anderen Ende der Republik essen?
Nach dem Käsebrot zwängen wir uns durch den geklobenen Felsen – das soll Rückenschmerzen kurieren, anderen Krankheiten vorbeugen und überhaupt gegen alles Widrige helfen.
Zurück geht’s über den Samerweg…
…zwischen duftenden Bergblumenwiesen und sonnenliebenden Silberdisteln…
…bis zur Streichenkirche auf einem uralten Kultplatz. Daneben der Berggasthof Streichen – gottseidank! Ein Königreich für ein kühles Radler. Auf der Terrasse kann man den Nachmittag vertrödeln, bis nebenan hinter Geigelstein und Breitenstein die Sonne untergeht. Der Weg ins Tal ist dann nicht mehr weit.
Sollte man wirklich öfter machen, so eine Tour vor der Haustür.