Es stimmt schon, wenn man sagt, dass in Frankfurt die Geschäfte gemacht werden und dass man in Leipzig liest. Die Frankfurter Buchmesse ist an den ersten drei Messetagen zudem den Fachbesuchern vorbehalten – entsprechend geschäftig und ernsthaft geht es zu. Auch wenn man hie und da einen Koch kochen und eine Schriftstellerin vorlesen sieht.
In Leipzig dagegen wurlt es von Anfang an: Alle vier Messetage, von Donnerstag bis Sonntag, stehen die Messehallen allen Besuchern offen. Entsprechend groß ist der Andrang. Doch es sind nicht, wie langjährige Frankfurt-Besucher an den Publikumstagen beklagen, hauptsächlich die Abgreifer unterwegs, die gar nicht genug bekommen können von kostenlosen Bleistiften und Schlüsselanhängern, und die am Ende des Messetages erschöpft und schulterlahm ihre Beute in riesigen Werbetaschen nach Hause schleppen. In Leipzig, hat man den Eindruck, überwiegt die Lesefreude, die Begeisterung fürs Buch, die echte, altmodische Neugier auf frische, neue Bücher! Überall in der Stadt finden an den vier Tagen Lesungen statt, Diskussionen und Buchvorstellungen. Die Messe leistet, was sie sich auf die Fahnen geschrieben hat: Leipzig liest! Und die BesucherInnen auch.
Ich habe natürlich auch meinen Büchern und meinen Verlagen einen Besuch abgestattet und am Emons-Stand nicht nur den Verleger Hejo Emons angetroffen, sondern auch meine liebe Autoren-Kollegin Lisa Graf-Riemann. Wir haben schon wieder Pläne geschmiedet – welche, wird aber noch nicht verraten…