
Wallfahrtsorte wurden früher vor allem von Gläubigen aufgesucht, die dort himmlischen Beistand erflehten. Doch immer schon waren sie auch Zentren der Geselligkeit. Wallfahrten waren Möglichkeiten, sich zu treffen und miteinander zu feiern. Deshalb liegen in der Nähe von Wallfahrtskirchen häufig gute, traditionelle Wirtshäuser.
Heute sind es kunst- und kulturhistorisch Interessierte, die Wallfahrtsorte als Ausflugsziele wählen, denn hinter den Kirchentüren verbergen sich kulturelle Schätze aus vielen Jahrhunderten. Durch alle Zeiten beauftragten die Kirchenmänner, wenn sie die Mittel hatten, die besten Künstler ihrer Zeit mit Bau und Ausstattung von Kirchen und Kapellen – je beliebter die Wallfahrt, desto mehr Geld opferten die Gläubigen und desto üppiger und prunkvoller konnte gebaut werden.
111 Wallfahrtsorte in Oberbayern mit ihren Geschichten und Anekdoten – eine Auswahl, die bekannte und unbekannte Orte umfasst: von den versteckten Kirchlein mit romanischen und gotischen Fresken – etwa in Urschalling und auf dem Streichen – bis zu den prachtvollen Rokokokirchen des 18. Jahrhunderts, von den rührend naiven Votivbildern in manchen Dorfkirchen bis zum meisterhaft geschnitzten Chorgestühl wie etwa im Moosburger Münster, dazwischen verehrte Kultsteine und heilige Quellen. In diesem Buch lassen sich 111 lohnende Ausflugsziele entdecken – von allen, die sich für bekannte, unbekannte und fast vergessene, immer aber spannende Orte im eigenen Land begeistern können.
Dorothea Steinbacher: 111 Wallfahrtsorte in Oberbayern, die man gesehen haben muss, 240 S. Emons Verlag Köln 2022